G3 |
![]() |
Krisenreaktionskraft durch Denken |
![]() |
G1 stellt die Frage der Woche:
|
|
![]() |
G3
antwortet: Während ich diese Zeilen schreibe, mein lieber G 1, überkommt mich dieses seltsame Gefühl, Du weißt, das Gefühl, unter dem ich nun schon seit Jahren leide, seit ich aus Deutschland weg musste, seit die Verhältnisse anders geworden sind in meinem Heimatland: Diese seltsam aufsteigende Melange, die mich erinnert und erinnert und mit ihren Erinnerungen martert, die mir vorgaukelt was war, und was nie wieder sein wird, so weit fort geworfen von dem Land meiner Zunge, meiner Sprache: Über sie, meine Zunge, über Dich, meine Zunge – ich nannte sie Sartre - legt sich diese Melange, die jenen Bilderbogen meiner Kindheitstage mit sich führt, jene Melange, die in mir die Bilder weckt von den unbeschwerten Tagen in den Ateliers von Weimar, in denen ich verkehrte, in unseren so bourgeois verrauchten Sitzungen der Bildhauergruppe "Kynast", oben bei dem rumpflastigen Dramaturgen im Schauspiel, als wir die Premiere meines dritten Tryptichons begossen, mein drittes Tryptichon, das so hieß, wie diese Melange einer besseren Zeit schmeckt, die mir augenblicklich die Luftröhre zerspant: Nach Bulette, G 1, Bulette! Und Du, G 1, meinst, dies heilte die Zeit? Nein, und nochmals nein, das nicht! Das darf nicht sein! Kurt Weill war vorhin hier, wir haben Tee aufgegossen. Wir waren uns einig, dass die Bulette das andere Deutschland symbolisiert. Dass sie der Welt zeigt: Seht auf diesen Klops, seht auf seine Sekundärtugenden, das ist das wahre Preussen. Königsberg, Du erinnerst Dich, der Sackbahnhof, ausgezeichnet mit der Kant-Medaille. Jedoch: Die Bulette trennt nicht, sie kennt keine Apartheid, sie integriert, statt auszugrenzen: Knorpel, Hirn, Schlingdarm, alles rein und kleingehackt. Irgendwie hat sie was egalitäres, nichts vom Herrenmenschen, zumindest Gleichheit und Brüderlichkeit unter den Bestandteilen eines Mastviehes sind in der Bulette beispielgebend verwirklicht – ein Gesellschaftsentwurf in der Pappschale, mit Senf oder Tomatenmark Brandenburg, hier kannst Du wählen, hier darfst Du ein zoon politikon sein. Zudem wohnt der Bulette eine transzendente Dimension inne, sie verlängert sich ins Unendliche, indem sie noch ist, wenn sie materiell längst versäuerte. Sie ruft sich ins Gedächtnis, sie erscheint uns immer wieder von neuem mit einem charakterstarken, scharf wie mit Kohle gezeichnetem Aufstoßen: So weiß ich noch, lieber G 1, dass ich lebe. Vorhin, als ich mit Weill Maumau gespielt habe, da stieß Weill mir ins Gesicht auf: Denk ich an Deutschland, ach. All das soll die Zeit heilen? Dieser kleine Klumpen Hackfleisch bewahrt mich davor, lieber G 1, er lässt nicht zu, dass ich vergesse. Immer wieder kommt es hoch. Erst unlängst traf ich Joachim Gauck in einer Klopsbraterei, hier irgendwo an der Ostküste. Joachim Gauck wischte sich das Bratfett von den Fingern. "Vergeben? ja", sprach Gauck, das Machwerk des Bulettenbraters stieß ihn mächtig auf, und der Mann hinter der Bratpfanne drohte rülpsend, "aber nicht vergessen". |
|
|
||
![]() |
G2 fragt: |
|
![]() |
G1
antwortet: (31.05.03) Mythologisch gesehen bliebe für ihn der Part des Vulkanus übrig, den geprellten Gemahl der Venus. Diese schönste aller Göttinnen betrog ihren Gatten nämlich mit niemand geringerem als Mars.Vulkanus, feurig-wütend, umwickelte die umschlungenen Mars und Venus mit einem Zaubernetz, und führte sie allen Göttern zum Spot vor. Auch aus psychologischer Sicht macht sich die Gestalt des Vulkanus ganz gut, da ich annehme, dass auch Saddam Komplexe zu verarbeiten hat, die ähnlich wie bei Vulkanus von der Mutter herrühren, wurde dieser doch von der Mutter verstossen -ja hinabgestossen ins tiefe Meer - doch der Feuergott nahm grausame Rache an seiner Mutter. Doch wenden wir uns nun der metaphorischen Dimension zu: hier wird es schon schwieriger, deshalb einige Erklärungen für die Leser, die nicht das Vergnügen haben, sich täglich durch Kant & Co. quälen zu müssen. In seinem "Leviathan" (1651) behauptet Hobbes, dass die Menschen ursprünglich im sogenannten Naturzustand seien, in dem es keine herrschende Gewalt gibt, sondern jeder sich selbst der nächste ist. Es herrscht ein Krieg aller gegen aller. Es herrscht das Naturrecht. Da dieser Zustand viele Gefahren für den Einzelnen bürgt, schließt eine Gemeinschaft von Menschen einen Vertrag ab, in dem jeder einzelne Macht an einen Souverän abgibt, der diese Macht zum Wohle und zum Schutze der Gemeinschaft gebraucht. Mit diesem Gesellschaftsvertrag ist man in den Vertragszustand übergegangen. Entscheidend hierfür ist nun aber, dass laut Hobbes zwischen einzelnen Staaten immer noch das Naturrecht herrscht, wo jeder Staat sich selbst der nächste ist und keine Verbindlichkeiten zwischen Staaten existieren. Kant dagegen sieht in seiner Schrift "Zum ewigen Frieden (1795) bzw. in der "Metaphysik der Sitten" (1798) die Notwendigkeit dazu, die Staaten dazu zu verpflichten gemeinsam einen Rechtszustand einzugehen, einen Völkerbund, in der im Prinzip die Grundsätze für Recht erklärt werden, die wir aus dem jetzigen Völkerrecht kennen. Denn genauso wie man den einzelnen Menschen zwingen darf eine Rechtsverpflichtung, d.h. einen staatlichen Zustand, einzugehen, so besteht auch das Recht Staaten zu zwingen. Kant diskutiert nebenbei noch die möglichen Weltrechtszustände, und kommt aber schließlich zu dem Schluß, dass keine Weltmonarchie, sondern eher ein Staatenbund oder eine Weltrepublik eine sinnvolle Lösung wäre. Der Vater des 1920 gegründeten "Völkerbundes", der amerikanische Präsident Wilson, hat seinen Entwurf im Prinzip bei Kant abgeschrieben. Doch die USA selbst ist dem Bund damals nicht beigetreten. Auf den ersten flüchtigen Blick scheint die These von Kagan also zu stimmen: die Amerikaner können ungehindert den Irak angreifen, da sie sich im Hobbschen zwischenstaatlichem Naturzustand befinden, in dem man auch keinen Kriegsgrund angeben muss. Das Streben der Europäer geht nun, oder wird es wahrscheinlich in Zukunft gehen, ein starkes Europa aufzubauen, das in der Lage ist, den Eintritt anderer Staaten in einen Rechtszustand zu erzwingen (Kant ist noch von einer Weltordnung gelebt, in der mehrere etwa gleichstarke Nationalstaaten eine Vorform der "Balance of Power" gelebt haben.) Der entscheidende Hacken an der Kaganschen Theorie (abgesehen davon, dass man nicht von den Europäern sprechen kann, da GB z.B. seit dem englischen Schisma zutiefst in der Hobbschen Tradition steht) ist aber das amerikanische Rechtfertigungsbedürfnis, sowohl ihrer eigenen Bevölkerung, als auch den anderen Staaten gegenüber. Die USA hat sich 1945 mit der UNO in einen gewissen Vertragszustand begeben, und in unzähligen Versionen hat sie versucht den Krieg gegen den Irak zu rechtfertigen - laut Hobbes hätte sie das nicht gemusst. Warum macht sie das? Weil Saddam Hussein vom Mond kommt. Er ist der Mann im Mond, der auf der dunklen Seite des Erdtrabanten hockt - der quasi hinterm. Mond lebt. Er ist das Schlechte schlechthin - das schlechte Gewissen. Denn auch das gibt es noch bei Hobbes. Im Naturzustand gibt es noch Gesetze, die des Einzelnen Gewissen verpflichten. Und Amerika's Gewissen pocht unaufhörlich: wegen der im Stich gelassenen Schiiten, wegen des gebrochenen Völkerrechts, wegen der unzähligen Gründe für die es keine Beweise findet, wegen der eigenen Selbstüberschätzung. Adé Hobbes! Amerika hat im Schein der Mondlichtlaterne nicht nur die Fratze des Bösen erblickt, sondern musste auch im Schatten keiner Türme die eigene Fratze wahrnehmen. Und wie Mars, als er im Kampf um Troja verwundet wird, brüllt es vor Schmerz, wie wenn zehntausend Männer schrieen. |
|
|
||
![]() |
G3 fragt: |
|
![]() |
G2
antwortet: (05.04.03) Also, von hier aus stellt sich für mich die Situation momentan folgendermaßen
dar: |
|
|
||
![]() |
G2 fragt: |
|
![]() |
G3
antwortet: (30.03.03) Jurymitglied Jerzy Regulski hat im Vorfeld der Abstimmung über den
Preisträger des Gräfin-Döner-Preises verlautbaren lassen: "In diesem
Jahr solls mal eine Organisation sein." Hinter vorgehaltener Pistole
wird im Gräfin-Döner-Haus darüber gemutmaßt, ob Regulski die begehrte
Trophäe in diesem Jahr dem "Hilfskomitee Kap Arkona" zukommen
lassen will. Dafür spricht, dass Regulski sich schon seit Tagen in der
Diplomatenlounge nur noch mit angeklebtem Vollbart sehen lässt. Experten
sprechen davon, dass Regulski sich mit dieser Geste ein "humanitäres
Antlitz" geben will. Immerhin habe "Kap Arkona" mit seinem
Gründer Rupert Murdoch in der Vergangenheit schon mehrfach die demokratischen
Grundwerte verteidigt. - "Nach dem finanziellen Aus der Kirch-Gruppe
wollen rot-grüne Bundesregierung und linke Medienmacher nun dem Globalisten
Rupert Murdoch die Tore zum deutschen Medienmarkt öffnen" lasen
wir z.B. in der "Deutschen Stimme" (Ausgabe Mai 2002) und
wurden alarmiert: "Damit droht eine totale linksliberale Medien-
und damit Meinungskontrolle." |
|
|
||
![]() |
G1
fragt: Was soll das? |
|
![]() |
G2
antwortet: (06.03.03) Eines Tages kam Gott des Weges und meinte verschwörerisch zu Adam und
Eva: "Esst bloß nicht von diesen herrlich leckeren, wohlgeformten
Früchten dort drüben, sonst setzt es was." Kaum war Gott um die
Ecke gebogen, schlängelte sich auch schon die Schlange, die alles mit
angehört hatte, um Evas nackte Knöchel und zischte: "Was soll das?".
Damit traf sie genau den Nerv der hungrigen Eva, der Rest ist Geschichte:
Seitdem braucht die Menschheit nämlich keine Schlange mehr, um auf die
Frage "Was soll das?" zu kommen. Doch nicht nur diese historischen Präzedenzfälle zeigen, wie wichtig
die Kenntnis der kleinen Frage "Was soll das?" eigentlich
ist. Auch in der Thermotheologie könnte viel Lärm um nichts vermieden
werden, wenn man gegensätzliche Standpunkte Was-soll-das-isieren würde. Natürlich gehören zu einem G3-Essay aus der Djubvasshytta auch praktische
Hilfestellungen für die zeitgenössischen Fragensteller. Ich möchte folgende
vier Was-soll-das-Regeln formulieren:
|
|
|
||
![]() |
G3
fragt: |
|
![]() |
G1
antwortet: (08.02.03) Werter Kollege G3! Die eigentliche Frage kann man leider vergessen, da dieser gerontologische Gottesbeweis nicht in Vergessenheit geraten ist, vielmehr ist er z.Z. der weltweit einzig anerkannte Gottesbeweis. Deshalb muss die eigentliche Frage lauten: ist Konsens gleich Wahrheit? Ich möchte zur Beantwortung drei alternative Gottesbeweise vorstellen, um die Tragweite dieser Problematik zu verdeutlichen: Der Erste ist zugleich auch der jüngste von allen und wurde von niemand geringeren, als Dr. Michel Kraut entwickelt. Er fundiert seinen autodeterministische Gottesbeweis auf die archaische "Ich bin der ich bin" - Formel. Allerdings hat sie Dr.Kraut, der in den eigenen Reihen als "schlechtester Pokerspieler aller Zeiten" gehandelt wird, diese Formel zum "Hier stehe ich und kann nicht anders" weiterentwickelt. Mit dieser steilen Vorlage stellte er sich natürlich mitten ins Visier der Smith Wesson Formel, allerdings unbewaffnet. Somit liegt die Enscheidung zwar letztendlich bei Walter Sobschak ("Zieht er, oder zieht er nicht"), aber Kraut muss sich fragen lassen, ob er mitseinem Beweis nicht einen "deus absconditus" heraufbeschwört: "Ich denke, also handle ich nicht". Der zweite Gottesbeweis ist der bisher unumstösslichste von allen, da er nicht das Problem der moralischen Nachfragen hat. Sein Grundkonzept der lautet: "Cogito ergo sum, und wenn non-sum, dann soll auch sonst keiner mehr summen." und wurde vom Häuptling der Schnurrbartindianer "Trauriger Erdwall" entwickelt. Somit ist der Gottesbeweis an sich hierbei weniger das Problem, als vielmehr die Frage nach den inquisitorischen Mitteln. Dass es sich hierbei um einen ketzerischen Gottesbeweis handelt ist unumstritten, aber ob der Deliquent reden wird, wenn er tot ist, konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden. Etwas mehr Glück hat dabei ein dritter Gottesbeweis, da dieser auf Grund seines Postulat-Status fein raus ist. Diese in Hinterindien entwickelte Geheimlehre wird heute besonders von der KJI propangandiert: "Ihr wisst zwar nicht, ob ich ein strafender Gott bin, aber ihr müsst es ersteinmal annehmen, und mich deshalb in Ruhe lassen." Damit habe ich Ihnen die Tragweite der Problematik aufgezeigt, fragen wir uns nun, welche Konsequenzen dies hat? Keine, sie sind völlig irrelevant. Ob Wahrheit oder nicht ist letztendlich völlig gleichgültig. Entscheidend ist der Schulterschluß zu Walter Sobtschak, denn wer neben ihm steht, der kann auch nicht getroffen werden. QED. |
|
|
||
![]() |
G1 fragt: |
|
![]() |
G3 antwortet: Thomas Mann sagte mir einmal, und dabei tunkte er seine Zigarre in
ein Glas Fastbrause: "Mann, ich muss´gleich zur Manniküre, kommst
Du mit? Dort liest Arnulf Baring aus seinem Reisebericht 'Ein Mann flog
über die Barentsee' vor."
|
|
|
||
![]() |
G2
fragt: Wie sieht für dich eine Einzelkritik der Songs auf Grönemeyers neuem Album "Leben" aus? |
|
![]() |
G1 antwortet: das leben kommt von vorn/ das
leben schlabbert vorbei/ das leben ist härter/ alles leben vorbei//
das leben ist nicht fair/ das leben abrupt gestoppt/ das leben unterwegs/
paß auf, daß mein leben nicht aus den adern tropft// verwegen in mein leben gestartet mit/ lebensfreude ist ein teil der kür/ und ist das leben unerträglich seicht/ gibt's erdbeereis auf lebenszeit// du verbaust dir dein ganzes leben/ dein leben wird die reinste hölle/ das leben ist schon schwer genug/ einmal wissen was leben heißt// betanke mich mit leben....// wir sind im raum, der leben heißt/ vater spricht sein leben auf kassette/ am strand des lebens/ lernte das nur geld im leben zählt// betanke mich mit leben....// ich mache dir das leben zum himmel/ werde dich so gut ich kann ein leben lang behüten// betanke mich mit leben..../// Im aufwendig gedrehten Video, dass gewissermaßen als Fortsetzung zu Mensch verstanden werden kann, verläßt der Eisbär den Hörbies Karaokestrand, und geht zurück in die Stadt. Dort heiratet er die Tänzerin, und gründet das erste Eis-Versandhaus der Welt. Gemeinsam haben sie Kinder und Enkel. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Leben halt.
|
|
|
||
![]() |
G3
fragt: Heute stellt Gerd das neue Kabinett vor: Hinter welcher Maskerade verbirgt sich eigentlich Peter Zacher (Zacher-Koordinaten: profilierter Mauersberger-, Flämig-, Kreile- und Gisse-Kritiker, Turnschuhträger, Wartburgbrillenliebhaber, auf wen passt`s)? |
|
![]() |
G2
antwortet: (18.10.02) Peter Zacher ist der bedeutendste Musikkritiker zwischen Heidenau und Radebeul. Etwas weniger renommiert ist seine Tätigkeit als Stadtrat der Dresdner Grünen. Nahezu unbekannt ist dagegen Zachers eigentliche Profession: Immer wieder verkleidet er sich als Bundespolitiker, um unter wechselnden Decknamen (in der Vergangenheit etwa "Irmgard Schwaetzer" oder "Jürgen W. Möllemann") den Gang der Dinge mitzubestimmen. Seine Tarnung kann man als nahezu perfekt bezeichnen. Nur äußerst selten leistet er sich kleine Auffälligkeiten die den Experten von der Denkfabrik Hinweise geben, hinter welchem aktuellen Politiker sich Zacher gerade versteckt. Einen solche Auffälligkeit gab es in den vor kurzem zu Ende gegangenen rotgrünen Koalitionsverhandlungen: Alles schien auf einen Superminister Tiefensee hinzudeuten. Doch der Leipziger OB widerstand letztlich allen Versuchungen. Wieso nur, fragen die verdutzten Medien. Nun, Tiefensee alias Zacher hatte höchstwahrscheinlich schon einen Ministerposten ergattert und konnte jetzt natürlich nicht noch ein zweites Amt übernehmen! Bleibt die Frage von G3, hinter welchem Minister sich Zacher tatsächlich verbirgt. Gewißheit ist hier nicht zu bekommen, eine starke äußere Ähnlichkeit führt aber zum dringenden Verdacht, dass Peter Zacher unter dem Decknamen "Renate Schmidt" das Familienministerium übernommen hat: Dazu mußte er nur die Brille ab- und eine blonde Perücke aufsetzen. Denkbar wäre allerdings auch, dass er als "Otto Schily, 70" schon seit längerer Zeit den Innenminister mimt, was dessen merkwürdige Biographie vom RAF-Anwalt zum BRD-Sheriff erklären würde. Mit Sicherheit nicht Zacher-gesteuert sind schließlich Jürgen Trittin (Zacher würde niemals auf so einen Schnurrbart kommen!), Renate Künast (eine solch modische Perücke kann und will sich Zacher nicht leisten!) und Hans Eichel (Zacher will seit seinem Rauswurf als "Oskar Lafontaine" nichts mehr mit Finanzen zu tun haben!). |
|
|
||
![]() |
G2 fragt: |
|
|
G3
antwortet: (16.10.02) Um ehrlich zu sein, die Antwort klingt unglaubwürdig, sie ist es aber: Der Willi Tell unserer Tage ist kein anderer als Rudolph, the red nose-Rentier. Nach dem September Eleven hat Rudolph in feine Worte gegossen, was alle nur in ihren Emotionen bargen: Nichts war mehr so, wie es wahr. Vorher war Rudolph quite unbeliebt (zero-tolerance !), jetzt war er beliebt. Dank seiner ruhigen und umsichtigen Art hat er es sich verdient gemacht, dass nunmehr alle Kinder in den Vereinigten Staaten zu Niklaus mit dem Schlüsselbund klingeln und ein Hoch auf "Ruud Guillani" anstimmen, wie die holländischstämmigen New Yorker und all die Buren ihn nennen. Einer der Burenführer, der längst im Sondermüll der Geschichte verschütt gegangene (oder, wie andere Exegeten behaupten: unter klüglich ausgedachter Verkleidung immer noch bis dato wirkende) Joost van den Kampingkook, der sich in den Burenkriegen erste Verdienste erwarb, als er den Al-Dente-Standard für Teigspeisen durchsetzte - gegen den hartnäckigen Widerstand der Queen-Mum übrigens, die weiland zahnlos ihre Leibeigenen im gesamten Commonwealth angähnte - ja, ganz recht, auch ihn einen Willem Tell zu nennen wäre nicht vermessen. Beide prädestiniert zu diesen Ehrenamt, dass sie - genau wie derweil Tell - ihren Landsleuten den Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit gewiesen haben. Tell mit der Zwille, Rudi mit seiner Rotnase und der umsichtigen Art, van den Kampingkook schließlich mit der natürlichen Autorität des Herrn der Propangasflasche. So schrieb Paulus in seiner ersten Epistel an die Korinther: "Nun aber bleibt Zwille, Rotnase und Propangasflasche, diese drei; aber die Propangasflasche ist die größte unter ihnen." (1.Kor 13,13). |
Die Krisenreaktionskraft durch Denken geht
weiter | |
Zurück zu Denkfabrikat.de | Zurück zu Jostos.de |