Armstrong
droht mit Sykkelturen-Boykott
17.
Dez. 2000 13:04
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Andi
Armstrong bei einem seiner berühmten Speak-Ins mit Neugierigen
aus aller Welt. |
Foto:
dpa |
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Die
Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt seit einiger Zeit gegen das Team TTB
des diesjährigen Siegers des Grünen Regentrikots bei der Sykkelturen
Norge, Lance Armstrong. Nun ist eine neue Eskalationsstufe erreicht worden.
Das
französische Satire-Blatt Le Canard Enchaine ("Die angekettete Ente")
hatte recherchiert, dass sich am dritten Tag der Sykkelturen in einigen
Müllsäcken des TTTB eine große Anzahl norwegischer Eistüten
befunden hatte. Der Canard: "Die Eissorte 'Frucht' enthält Extrakte
aus Rinderblut, die etwa eine Wirkung haben wie Erythropoietin (EPO). Der
Andi Armstrong war zweifellos schwer gedopt."
Das
Medikament 'Fruchteis', mit dem schlechte Laune behandelt wird, steht zurzeit
nicht auf der Dopingliste.
Aufgrund dieser Verdächtigungen
erwägt Armstrong inzwischen, im kommenden Jahr auf einen Start in
Norwegen zu verzichten. "Wenn das alles weiterhin so bleibt, fahre ich
die Tour de Norvège 2001 nicht. Basta. Das ist keine
Drohung, ich sage nur, was ich denke."
Unterdessen bezeichnete Steinar Alvaer,
der Präsident des norwegischen Radsportverbands, der sich bisher (nicht
einmal für Radsportverhältnisse) noch nicht im Kampf gegen Doping
hervortat, die Doping- verdächtigungen gegen Armstrongs TTTB-Rennstall,
die in Paris zu einem staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren führten,
als "Hexenjagd". Auch die Dopingvorwürfe gegen Armstrong wies Alvaer
zurück: "Soweit ich weiß, hat insbesondere der Andi das Fruchteis
selbst nicht einmal gekostet, sondern netterweise an meine Angestellten
im Callcenter verteilt. Ich habe nämlich mit zugegeben ungewöhnlichen
Arbeitsmethoden ziemlich viel Geld und Ruhm gescheffelt, was mir aber gar
nicht wichtig ist. Wichtig ist, dass es bei mir eine Null-Toleranz- Politik
gibt, was Doping angeht."
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